Kirche Liepe

Kirchen & Klöster, Backsteingotik
Liepe

Älteste Kirche auf Usedom

Der ursprüngliche Bau der Lieper Kirche geht auf die erstmals urkundliche Erwähnung im Jahr 1216 zurück. Sie entstand mit der Schenkung des Lieper Winkels an das Kloster Grobe und wurde dem Evangelisten Johannes geweiht. Sie ist damit die älteste urkundlich bezeugte Kirche auf Usedom.

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Der heutige Bau aus Feld- und Backsteinen wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Die St.-Johannes-Kirche ist ein gotischer Rechteckbau ohne Chor und Turm. Sie hat ein Krüppelwalmdach mit hölzernen Dachluken an den Giebeln. Die mit Spitz- und Segmentbogenblenden versehene Ostseite ist fensterlos. An der Westseite befindet sich ein Portalvorbau aus Backsteinfachwerk, der im 19. Jahrhundert entstanden ist.

Der Bau wird durch Strebepfeiler und weitere Stützen verstärkt. Seitlich wechseln sich Spitzbogenfenster mit Spitzbogenblenden ab. Nach einem Einsturz des Daches wurde Ende des 18. Jahrhunderts eine neue Dachkonstruktion geschaffen. Der Innenraum mit flacher Holzdecke ist durch Holzständer in drei Schiffe gegliedert. In den Wänden befinden sich segmentbogig geschlossene Nischen sowie an der Ostwand eine Sakramentsnische, die mit einer Holztür verschließbar ist.

Aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen das Gestühl sowie der Kanzelaltar als einziger seiner Art auf Usedom. Der Beichtstuhl stammt aus dem Jahr 1735, der Taufsteinsockel aus dem Mittelalter. Sehenswert ist ein Gemälde aus dem 18. Jahrhundert, das Jesus Christus am Kreuz zeigt. Die Orgel schuf der Stettiner Orgelbauer Barnim Grüneberg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In dem neben der Kirche stehenden, 1860 erbauten und 1993 erneuerten Glockenstuhl befinden sich zwei Glocken aus den Jahren 1850 und 1955.

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